Im ersten Meisterschaftsspiel der Rückrunde gelingt der SG Stans-Engelberg eine Überraschung. Die Nidwaldnerinnen bezwingen, die auf Tabellenrang 3 klassierten, Frauen des FC Renens.
Nach einer verpatzten und von Verletzungen geprägten Vorrunde, welche die SG Stans-Engelberg mit nur vier Punkten auf dem letzten Tabellenrang beendete, hatten die Nidwaldnerinnen in der Rückrunde einiges gut zu machen. Die Aufholjagd im Kampf gegen den Abstieg sollte am besten bereits im ersten Rückrunden-Spiel starten. Mit dem drittklassierten FC Renens empfingen die Nidwaldnerinnen aber einen hochkarätigen Gegner im heimischen Eichli.
Die Startphase dieser Partie war geprägt von der Nervosität beider Teams. Weder der SG Stans-Engelberg noch dem FC Renens gelang es, diesem Spiel den Stempel aufzudrücken. So spielte sich die Partie mehrheitlich im Mittelfeld ab. Ein missratener Flankenball der Gäste, der immer länger wurde und schliesslich an die Latte klatschte, blieb das Highlight der Startviertelstunde. Die folgenden fünf Minuten hatten es dafür in sich. Nach einer kleinen Eckballserie des FC Renens brennte es gleich mehrfach lichterloh im heimischen Sechzehner. Corina Fedier rettete gleich doppelt auf der Linie für die geschlagene Stanser Torhüterin. Mit vereinten Kräften gelang es den Nidwaldnerinnen dann jeweils den Ball aus der Gefahrenzone zu spedieren und diese heikle Phase ohne Gegentor zu überstehen. Praktisch im Gegenzug wurde Gina Niederberger mit einem weiten Ball in die Tiefe geschickt. Niederberger fackelte nicht lange und zog sofort ab. Die Torhüterin des FC Renens liess den Ball vor die Füsse der mitgelaufenen Manuela Amstad abprallen. Amstad liess sich nicht zwei Mal bitten und netzte zur 1:0-Führung für die SG Stans-Engelberg ein. Mit dieser Führung im Rücken kehrte bei der Heimmannschaft etwas Ruhe ein. Auch wenn die Westschweizerinnen das Spiel mit ihrem blitzschnellen Kombinationsfussball prägten, liess die SG Stans-Engelberg in der ersten Halbzeit kaum Torchancen zu.
Für die zweite Halbzeit nahmen sich die Nidwaldnerinnen vor, die Vorentscheidung in diesem Spiel möglichst schnell zu suchen. Auch die Gäste kamen jedoch äusserst bissig und spielfreudig aus der Kabine. Obwohl die Westschweizerinnen den Druck zwar weiter erhöhten, fehlten die Grosschancen. Den Stanserinnen gelang es dafür, sich vermehrt auch gefährlich dem gegnerischen Tor zu nähern. Den Abschlüssen fehlte jedoch die letzte Konsequenz. Trotz der angriffigen Spielweise der Gäste schien die SG Stans-Engelberg die Partie im Griff zu haben. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung liess sich das Heimteam in der 67. Minute jedoch auskontern. Die von der Innenverteidigerin mustergültig lancierte Flügelspielerin legte den Ball in die Mitte, wo die Stürmerin nur noch zum 1:1 einschieben musste. Dieser Treffer gab den Gästen noch einmal Aufwind. Der Druck wurde wieder grösser und das Momentum schien zu Gunsten der Westschweizerinnen zu kippen. Die SG Stans-Engelberg wehrte sich jedoch mit allen Mitteln und vergass dabei nicht, auch offensive Akzente zu setzen. In der 82. Minute wurde Manuela Amstad über links in Szene gesetzt. Zuerst liess die pfeilschnelle Amstad ihre Gegenspielerin stehen, um dann auch noch das Auge für ihre Mitspielerin zu haben. Den herrlichen Querpass durch den ganzen Sechzehner vollendete Miriam Mathis am zweiten Pfosten mit einem platzierten Abschluss in die linke untere Ecke. Nun galt es für die Nidwaldnerinnen die neuerliche Führung über die Runden zu bringen. Dies taten sie äusserst clever und mit viel Zug nach vorne. So setzte Miriam Mathis kurz vor Schluss einen Flankenball an die Latte. Das war jedoch noch nicht das Ende dieser Partie. In der 90. Minute versuchte sich Mathis mit der nächsten Flanke. Die Torhüterin des FC Renens zögerte, so dass Manuela Amstad ihren Torriecher erneut unter Beweis stellen konnte. Amstad schnappte der Schlussfrau das Leder vor der Nase weg und drückte es zum 3:1-Endstand über die Linie.
Dank einer disziplinierten Leistung und überzeugender Mentalität gelang es der SG Stans-Engelberg den Westschweizerinnen drei sicher geglaubte Punkte zu stehlen. Dieser Rückrundenauftakt zeigt, dass für die Nidwaldnerinnen noch vieles möglich ist. Am nächsten Samstag, 1. April, reist die SG Stans-Engelberg nach Genf, um sich mit dem souveränen Tabellenführer zu messen. Gelingt den Stanserinnen die nächste Überraschung?
Telegramm SG Stans-Engelberg vs. FC Renens 3:1 (1:0)
Tore: 21. Amstad 1:0. 67. Repole 1:1. 82. Miriam Mathis 2:1. 90. Amstad 3:1.
SG Stans-Engelberg: Litschi; Dahinden, Barmettler, Lenherr, Spieler; Fedier, Manser, Rohrer, Amstad; Niederberger, Schegg. (Stähli, Katrin Mathis, Miriam Mathis, Lisibach, Kiner, Odermatt, Sandager).
Bericht: Lorena Manser (SG Stans-Engelberg)